Mischgaseinsatz bei der Bierabfüllung und im Ausschank

Ist Bier erst einmal fermentiert, führt der Kontakt mit Sauerstoff (oder Luft, die bekanntlich ca. 21% Sauerstoff enthält) zum Verderben des Bieres und verkürzt die Lagerbarkeit. Um diese Effekte abzuschwächen bzw. zu vermeiden, wird Bier unter einem "Mantel" von Schutzgas wie CO2 oder Stickstoff oder einem Gemisch aus beidem verarbeitet.

Dies ist besonders wichtig, sobald das Bier karbonisiert bzw. mit Stickstoff beaufschlagt wurde. Hier wird dann nicht nur Sauerstoff vom Bier ferngehalten, sondern das unter Druck stehende Gaspolster auf der Oberfläche des Bieres verhindert gleichzeitig auch das Entweichen der im Bier gelösten Gase. Beispiele für den Einsatz von Mischgas als Schutzatmosphäre in der Bierindustrie sind auch das Abfüllen in Fässer unter Gasdruck sowie der Bierausschank.

Das Abfüllen von Bier unter Schutzgasatmosphäre mit WITT-Gasmischern

Bevor Bier in Fässer gefüllt wird, muss die Luft, die sich in dem Fass befindet, unter Druck durch eine Atmosphäre aus einem einzelnen Inertgas oder einem Gasgemisch ersetzt werden. Diese Atmosphäre besteht häufig aus einer auf das Produkt abgestimmten Mischung von CO2 und Stickstoff. Handelt es sich um mit Stickstoff angereichertes Bier, ist der Einsatz von Mischgas unentbehrlich, um beide Gase im Bier gelöst zu halten. Dies ist der Punkt, an dem die meisten großen englischen und einige Übersee-Brauereien auf WITT Gasmisch-Equipment und -Erfahrung vertrauen.

WITT-Gasmischsysteme und Gasanalyse-Equipment

Standard WITT-Gasmischer der MG-Reihe liefern Ihnen zwischen 50 und 500 m³ Mischgas pro Stunde. Die Mischung können Sie beliebig zwischen 0-100% wählen und das bei einer Genauigkeit von bis zu ± 0,5%. Änderungen des Gemischs nehmen Sie – je nach System – manuell oder elektronisch vor, wobei dies im letzten Fall auch ferngesteuert erfolgen kann. Schließlich können Sie das erzeugte Gasgemisch mit WITT-Gasanalysatoren überwachen; dies garantiert optimale Qualität.

Der Einsatz von Mischgas im Bierausschank

Der Gebrauch von unter Druck stehendem Gas für den Ausschank von Bier ist keine neue Idee. Tatsächlich ist diese Technik bereits seit der Einführung von unter Gasdruck abgefülltem Fassbier in den späten fünfziger Jahren Standard.

Sie hat mehrere Vorteile: Der Einsatz kostspieliger Pumpen erübrigt sich, das Bier erhält eine schöne Krone und da der Kontakt mit Luft verhindert wird, ist die Qualität des Biers in dem angebrochenen Fass bis zum Ende gesichert.

Reines CO2 hat gegenüber dem Mischgas dabei einen entscheidenden Nachteil: Falls das Bier einen langen Weg von einem tief gelegenen Keller hoch geleitet werden muss, ist der Gasdruck, der zur Erreichung der gewünschten Zapfleistung benötigt wird, oft wesentlich größer als der Druck, der ein Ausgasen des Bieres verhindert (Gleichgewichtsdruck). Das führt zu einer Überkarbonisierung des Bieres und einem unvermeidlichen Bierverlust, da es beim Zapfen zu stark schäumt.

Ein sehr einfacher Weg, dieses Problem zu vermeiden, ist der Einsatz eines Gasgemisches aus Stickstoff und CO2. Handelt es sich bei dem Bier um ein mit Stickstoff angereichertes Ale oder Stout Bier, ist der Stickstoffanteil im Gas unentbehrlich, um die gewünschte Menge an gelöstem Stickstoff im Bier zu erhalten.

Wenn Sie z.B. ein Gasgemisch von 50% Stickstoff und 50% CO2 bei einem Absolutdruck von 3 bar einsetzen, dann wird jeweils die Hälfte dieses Druckes (1,5 bar) von Stickstoff und CO2 geliefert. Deswegen können Sie durch eine Veränderung dieses Gemisches - und damit der Partialdrücke der einzelnen Gase - die Anteile des gelösten Stickstoffs und CO2 für das Produkt optimieren. Dies ist unabhängig davon, welcher Druck für einen schnellen Ausschank benötigt wird.

Selbstverständlich können Sie Mischgas als Vorgemisch bei Ihrem Gaslieferanten beziehen. Allerdings ist Mischgas teuer und sein Einsatz wird spätestens in dem Moment kompliziert, in dem Sie für verschiedene Biere unterschiedliche Gasgemische benötigen. Außerdem gibt es Anwendungsfälle, bei denen die Mischgaszusammensetzung verändert werden muss.

Dieses Problem können Sie umgehen, indem Sie nur je eine Flasche CO2 und eine Flasche Stickstoff (oder jede andere Stickstoffquelle, wie z.B. N2-Generatoren) anschaffen und einen von WITT speziell für diesen Anwendungsfall entwickelten Gasmischer des Typs KM 20 einsetzen. Durch diese SK-zugelassenen Gasmischer erhalten Sie verschiedene und genau die Gasmischungen aus nur zwei Gasflaschen. So wie Sie sie für Ihre Biere im Zusammenspiel mit der räumlichen Anordnung Ihrer Bar und Ihres Kellers oder Kühlraums benötigen.

Der Gasmischer ist für Sie als Bestandteil eines kleinen kompletten Systems - eingebaut in ein Edelstahlgehäuse zur einfachen Wandmontage - verfügbar. Diese vollständige Einheit beinhaltet Druckregler, Manometer und Sicherheitsventile. Es ist sehr einfach zu installieren und wird Ihnen mit dem benötigten Montagezubehör geliefert.

Unser spezialisiertes Produktportfolio:

Gasmischer

Gasanalysatoren

Dichtheitsprüfer

 

Für einen breiteren Überblick empfehlen wir unsere Broschüren:

Broschüre Schutzgasverpacken

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